Dampfbad

Mit dem Ziel Kernkraftwerk Leibstadt vor Augen, ging es für die Jugendnaturschutzgruppe Aare- Wiggertal mit dem nonstop Bus von Zofingen nach Leibstadt. Im Besucherzentrum des Kernkraftwerks warteten bereits zwei fachkundige Führerinnen auf die wissenshungrigen Teilnehmer.

Zu Beginn der Führung wurde ein Film gezeigt, welcher den Alltag des KKL`s mit samt den bis zu 500 beschäftigten Mitarbeitern widerspiegelte. Um die Materie der Kernenergie zu vertiefen und dessen Grundmaterial Uran näher kennen zu lernen, teilte sich die Gruppe entzwei.

Nun wartete eine eindrucksvolle Ausstellung mit vielen Experimenten auf die Gruppen, so konnte zum Beispiel anhand eines ferngesteuerten Flugzeugs die Strahlenbelastung während einem Interkontinentalflug in den unterschiedlichen Höhen festgestellt werden oder mit verschiedenen Materialien wie Plexiglas, Wasser, Beton oder Blei die Strahlenabschirmung gemessen werden.

Ins Schwitzen kamen einige beim Radfahren um Strom zu erzeugen, damit für circa drei Sekunden eine Stichsäge lief oder die Herdplatte für eine Sekunde in Betrieb war. Die LED Nachttischlampe leuchtete da bereits länger, wobei der Haarföhn kaum zum Anlaufen kam.

Bei der komplexen Erklärung des Reaktors und dessen Brennstäbe kamen immer wieder interessante Fragen zur Produktion des Stroms oder der Betriebssicherheit auf.

Letzteres konnte man sich dann auch in einem nachgebauten Modell – der Ummantelung des Reaktors eins zu eins ansehen. Besonders gefallen schien den Jungen Teilnehmern die Animation der Atommüllendlagerung. Dies wohl aus dem Grund, weil der Film mit einer Reality-Brille erlebt werden konnte.

Nach den vielen Eindrücken in der Ausstellung, wartete eine kleine Verpflegung auf die Gruppe, bevor es ab in die Kälte bzw. auf den Werkrundgang ging.

Nach dem Vorzeigen der Identitätskarte und der Aushändigung eines zeitlich limitierten Badges konnte die Sicherheitskontrolle passiert werden.

Auf langen Fluren ging es nun zielstrebig in Richtung Kommandoraum, wobei etliche schwere Brandschutztüren überwunden werden mussten, bevor man durch eine Glaswand in die operative Leitstelle blicken konnte. Zur Verwunderung stellte sogleich jemand fest, dass sich im Reaktorgebäude, ein Krokodil befindet! Wie denn das? Die Begleiterin konnte die verwunderte Schar rasch aufklären. Das auf dem Monitor ersichtliche Krokodil, welches tatsächlich im Reaktorgebäude auf dem Wasser treibt ist aus Plastik und dient der optischen Überwachung des Wasserspiegels.

Nach unzähligen Fragen und vielen Eindrücken begaben sich sichtlich erschöpfte Jugendnaturschützer dankend zum Ausgang und verabschiedeten sich vom winterlich ummantelten Kernkraftwerk per Bus in Richtung Zofingen.