Wildbienenhotel aufstellen

Strengelbach Das kürzlich durch die Jugendnaturschutzgruppe Aare-Wiggertal in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Naturschutzverein und einer ortsansässigen Schreinerei erstellte Wildbienenhotel konnte nun auf dem Bio-Hof Schütz im Gebiet Säget (Axpo Unterwerk) aufgestellt werden. Nebst den vielen hölzernen Nistmöglichkeiten, erstellten die Helfer einen grossen Sandkasten.

Der sandige Untergrund sagt vor allem den Langhornbienen zu. Mit Vorliebe graben die Weibchen ihre Nestlöcher im lockeren Boden. Je nach Temperatur schlüpft nach der Überwinterung der Larven zwischen April und Mai die neue Generation aus. Dann wimmelt es von Langhornbienen, die knapp über dem Boden ausschwärmen.

Der Grund des Tieffluges: Die Männchen, die etwas vor den Weibchen erscheinen, «patrouillieren» möglichst nahe über den Nistplätzen, damit sie zur Stelle sind, wenn die Weibchen schlüpfen.

Das grosse Bienengewimmel dauert dann nur wenige Tage während der Paarungszeit. Kommt es zur Befruchtung, stirbt das Männchen schon bald. Das Weibchen gräbt Nestlöcher in den Sand, legt seine Brut, sorgt für ausreichend Nahrung, schliesst die Nester im Boden und stirbt auch.

Etwa die Hälfte der 580 in der Schweiz lebenden Wildbienenarten gehören zu den gefährdeten Arten. Pro Natura wählte sie deshalb im Jahr 2010 zum «Tier des Jahres». Mit der Wahl soll die Bedeutung der Insekten für die Artenvielfalt hervorgehoben werden. Die Bestäubung von Pflanzen ist eine unbezahlbare Dienstleistung der Wildbienen.

Wildbienen verfügen über einen Stachel, der jedoch gar nicht durch die Haut des Menschen dringen kann. Jeder sandige Platz kann im April also getrost den Bienen überlassen werden – nur für eine kurze Zeit.